Everybody's fucked in their own special way

Donnerstag, 27. April 2017

Bedeutende Dienstreisen (28)

Ausnahmsweise muss ich nicht mitten in der Nacht aufstehen, da ich einen etwas späteren Flug habe. Ich bin trotzdem um 4 Uhr wach, weil die Katzen dann beginnen an der Schlafzimmertür zu kratzen; sie haben keinen Hunger, aber anscheinend das Bedürfnis nach menschlicher Zuneigung. Tja.

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An der Beusselstraße muss ich nur kurz auf den TXL-Bus warten, genug Zeit aber, um ein schönes Beusselbrückenfoto zu machen. Häufigere Leser dieses Blogs wissen ja, dass ich ein gewisses Faible für Voll-auf-die-Sonne-halten-Handyfotos habe. 

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Es folgt eine Sitzung mit vielen Abschieden. Einer, der bleibt, hat mich  bei unserer ersten Begegnung mit dem Satz begrüßt, ob ich denn glaube, dass er die Hose mit der Kneifzange anziehe. Diese Diskussion führen wir jetzt eigentlich seit über sieben Jahren, inzwischen finde ich das gar nicht so schlecht. Ich mag ja nicht so weit gehen zu sagen, dass ich inzwischen gerne streite, aber wenn es mal ein paar Tage zu ruhig ist, fange ich von selbst irgendeinen Ärger in der Abteilung an. 

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Der Rückflug ist verspätet, trotzdem bin ich aber zu absolut früher Zeit in Berlin. Auf dem Flug gibt es einiges anzusehen. Wie immer bin ich fasziniert von dem Blick auf die Felder und Kiesgruben. Bei den Feldern sieht man, dass das Getreide langsam wächst. Aber am schönsten sind die Bau- und Kiesgruben, wie Narben auf der Erde. 

Und schon an der Stadtgrenze Berlins sieht man dieses Steampunk-Ornament. Sind Kläranlagen nicht auch wunderschön?

(Und hier die Kirschbäume am S-Bahndamm Wollankstraße von oben.)


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Ich bin dann tatsächlich früh genug zuhause, um noch zum Postamt zu gehen. Irgendjemand hat mir ein Einschreiben geschickt. Um es abzuholen, muss man zur Post, die ein paar Kilometer entfernt ist. Eigentlich wäre es der ideale Plan, berufstätige Großstädter fertigzumachen, dass man ihnen alle zwei Tage Übergabeeinschreiben schickt. Das kostet Zeit und Nerven. Wenigstens ist mir am Tag vorher rechtzeitig klar geworden, dass es keine Kündigung sein kann, so etwas kommt nämlich mit Einwurf- und nicht mit Übergabeeinschreiben.  Der Brief stellt sich dann als Schreiben an J.S. heraus, mit sehr erfreulichem Inhalt. Der Postbote hatte aber keinen Vornamen draufgeschrieben, der Frau am Postschalter war's aber wurscht, dass nicht der Adressat das Schreiben abholte. 

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Auf dem Rückweg ein paar rätselhafte Botschaften aus Pankow. Wer meint, die jungen Leuten kommunizierten mit WhatsApp, sei eines besseren belehrt: Sie schreiben sich Botschaften an die Wände und Fensterbretter. 



7 Kommentare:

  1. Mein Kommentar kommt per Einschreiben. Heute, morgen und übermorgen.

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    1. ... schließe mich da GERNE an (ړײ)
      und möchte lösen: Katzen sind so !

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    2. Manchmal sollte ich vor dem Schreiben bedenken, was für Leute meine Leser sind. Andy, du kriegst dann ein paar Sachen per Nachnahme.

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  2. Ich schreibe Ihnen dann 'ne Botschaft auf's Fensterbrett. Wahlweise in Köpenick oder Karlshorst, das dürfen Sie sich wünschen.
    Frau Irgendwas ist immer

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  3. Ich möchte gerne einen Gruß mit Raps in den Acker säen- wäre doch schön, gelbe Schrift auf grünem Grund beim nächsten Dienstreisen- Überflug.
    Immerhin schreiben die Kids noch...

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